Kann CBD bei MS helfen?: Mehr Lebensqualität mit Cannabidiol
Heike Führ, Blickpunkt-Ausgabe 02/2018
Ich selbst bin vor gut einem Jahr darauf gestoßen und möchte Euch meine Geschichte dazu erzählen. Wer bin ich überhaupt? Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Heike Führ, ich habe MS seit 1994 und sie zeigte sich gleich mit einem sehr hässlichen der 1000 Gesichter: mit einer Sehnerventzündung, die sich so äußerte, dass ich auf dem linken Auge völlig blind war und es noch dazu nach außen gelähmt war. Kein schöner Anblick – im wahrsten Sinn des Wortes.
Ein paar Hintergründe zu meiner Person
Meine Kinder waren damals sechs und neun Jahre alt, ich selbst 32. Durch eine Cortison-Stoßtherapie ging die Sehnerventzündung recht schnell wieder zurück und auch die anderen Symptome bildeten sich im Laufe von ein paar Wochen zurück. Aber es blieb für lange Zeit eine Kraftlosigkeit und Schwäche, die mich dazu zwang, meine Selbständigkeit aufzugeben. (Ich hatte gerade einen kleinen privaten Kindergarten für Kinder von zweieinhalb Jahren bis zum Eintritt in den regulären Kindergarten gegründet.) Das ganze Pensum schaffte ich nicht mehr. Danach arbeitete ich in einer großen Kita und schaffte dies von 1996 bis 2010: Ich hatte weitere Schübe und vor allem brachten sie die Fatigue mit, die mich komplett aushebelte.
Darauf folgten die Beantragung der teilweisen Erwerbsminderung, die nach zwei Jahren endlich (!) genehmigt wurde, und mein Arbeitsplatz wurde meinen Beeinträchtigungen glücklicherweise angepasst: Ich arbeitete nur noch mit kleinen Kindergruppen. Aber die Fatigue wurde immer unerbittlicher und somit folgte 2014 die volle Erwerbsminderungsrente. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge, denn plötzlich aus dem Beruf gerissen zu werden, bei aller Notwendigkeit, war nicht einfach.
So aber kam es, dass ich Bloggerin und Autorin wurde, denn ich nutzte die viele freie Zeit zum Schreiben. Ich muss viel liegen, um meinem Körper die nötige Ruhe zu bieten und wollte diese „Auszeit“ sinnvoll nutzen. Mittlerweile habe ich darin wirklich meine Erfüllung gefunden, arbeite für ein weiteres Blogger-Projekt, betreibe meinen eigenen Blog www.multiple-arts.com und vor allem die sehr lebendig verlaufende dazugehörige Facebook-Seite Multiple Arts. Und da ich sehr viele Menschen treffe – auf Blogger-Workshops, virtuell und bei MS-Treffen – wurde mir von einem meiner Follower CBD-Öl empfohlen. Für mich ein wundervoller, glücksbringender Tag, denn seit ich das Öl nehme, habe ich endlich wieder deutlich mehr Lebensqualität. Deshalb bezeichne ich CBD als mein persönliches Wundermittel.
Aber ganz ehrlich: Erst einmal recherchierten mein Mann und ich mehrere Tage über CBD, denn unsere Angst, es könne sich um ein illegales und womöglich high-machendes Mittel handeln, war sehr groß. Aber diese Sorge erwies sich als unbegründet und ich kann hier schon einmal vorwegnehmen: CBD ist legal, macht weder high noch abhängig. CBD ist ein rein pflanzliches Mittel mit einem in Deutschland vorgeschriebenen Mindestgehalt von THC, der unter zwei Prozent sein muss – also fast nicht nachweisbar. Autofahren ist möglich, wenn man verantwortungsvoll damit umgeht. Wichtig ist, dass das CBD-Mittel den geringen THC-Gehalt hat und man nicht unter Nebenwirkungen, wie starker Müdigkeit, leidet.
Was ist CBD bzw. Cannabidiol?
CBD ist die Abkürzung für Cannabidiol, eine Verbindung, die sich von Natur aus in Cannabis und Hanf befindet. Das heißt, CBD ist eine biomedizinische Abkürzung für Cannabidiol, welches wiederum zu den Cannabinoiden zählt, und wird aus der weiblichen Hanfpflanze gewonnen. Durch einen speziellen Verdampfungsvorgang (CO2-Methode) werden überschüssige Substanzen verdampft und danach herausgefiltert. Wichtig zu wissen ist, dass CBD (im Gegensatz zu THC) nicht-psychoaktiv ist bzw. wirkt. Das heißt, CBD macht weder „high“, noch erzeugt es Halluzinationen oder ähnliche Rauschzustände.
Medizinisch wirkt es entkrampfend, entzündungshemmend, angstlösend und gegen Übelkeit. Weitere pharmakologische Effekte wie beispielsweise eine antipsychotische Wirkung werden erforscht. Cannabidiol liegt – wie alle Cannabinoide – in der Pflanze überwiegend als Säure (CBD-Carbonsäure) vor.
CBD ist unter anderem in Form von Öl, Kapseln, Liquid, Tee, Cremes erhältlich. Cannabidiol ist aber nicht nur als Hausmittel bekannt, sondern gilt in Fachkreisen als Geheimtipp und wird bei vielen verschiedenen Krankheiten und Therapien eingesetzt. Durch neue medizinische Auswertungen, internationale Studien und Experten-Wissen vieler Ärzte wird der Anwendungsbereich stetig erweitert. Wissenschaftliche und klinische Untersuchungen, zumeist aus den USA, zeigen ein Heilungs- oder Schmerzlinderungspotential bei Arthritis, Diabetes, Alkoholproblemen, Depressionen, Schizophrenie, Epilepsie, chronischen Schmerzen, Migräne, Multiple Sklerose, Krebs und viele weitere CBD-Therapien auf. In diesem Zusammenhang kann ich eine Ratgeber-Seite empfehlen: www.cbdratgeber.de. Diese Homepage bietet einen von Produzierenden unabhängigen Ratgeber rund um CBD und den Artikel über CBD und MS durfte ich mitgestalten.
CBD bei Fatigue, Schmerzen und Uhthoff-Phänomen
CBD kann viele der MS-Symptome lindern. Das Cannabidiol zählt zu den wirksamsten und stärksten Cannabinoiden der Hanfpflanze und wirkt dabei nicht nur vielseitig, sondern auch nicht-psychoaktiv (keine Rauschzustände). Die Vielseitigkeit des Nahrungsergänzungsmittels ist gerade bei einer Krankheit wie MS ein wichtiger Aspekt. Da CBD in erster Linie auch entzündungshemmend und schmerzlindernd wirkt, kann das Cannabidiol vielversprechend gegen die MS-Schmerzen angehen und schnell und zuverlässig direkt in das Nervensystem eingreifen. CBD kann Multiple Sklerose zwar nicht heilen, aber Schmerzen und Nebenwirkungen lindern.
Bei mir persönlich zeigt das CBD ganz besondere Erfolge bei der typischen MS-Fatigue. Mir helfen morgens einige Tropfen beispielsweise, um die Fatigue-Attacken einzudämmen und insgesamt minimaler zu halten, sodass für mich eine völlig neue Lebensqualität entstanden ist. Ebenso kann man zusätzlich noch direkt bei einem „Fatigue-Anfall“ CBD zu sich nehmen –und in den meisten Fällen wirkt es sofort. Bei anderen MS-Betroffenen hilft CBD wiederum beim Ein- und Durchschlafen und auch direkt zur Beruhigung. CBD wirkt wirklich bei jedem anders: Ich werde davon angenehm wach und es hilft gegen meine Fatigue, andere werden müde. Jeder muss es für sich vorsichtig ausprobieren.
Wer CBD nimmt, berichtet fast immer über eine allgemeine entspannende Wirkung, die guttut und gerade bei MS mit den beschriebenen Ängsten eine gute Hilfe und sinnvolle Unterstützung ist. Oft können sogar Antidepressiva heruntergesetzt werden. Hier ist unbedingt noch einmal zu betonen, dass CBD nicht high macht. Spastiken und Schmerzen werden ebenfalls durch CBD erträglicher und Schmerzmittel scheinen schneller zu wirken.
Beim sogenannten Uhthoff-Phänomen (gestörtes Hitzeempfinden) scheint es ausgleichend zu wirken, sodass die körperliche Erwärmung etwas einfacher zu ertragen ist.
CBD wirkt nicht bei jedem Menschen gleich, aber gerade bei MS scheint es ein gutes und zuverlässiges Mittel zu sein, das legal ist, rein pflanzlich und keine oder wenige Nebenwirkungen hat. Zudem gilt es als Nahrungsergänzungsmittel. Deshalb ist es für mich ein Wundermittel, denn ich bin ein neuer Mensch geworden, habe mehr Kraft und Kondition.