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Initiative Selbsthilfe Multiple Sklerose Kranker e. V.

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Aktuelles aus der Forschung

Psychoneuroimmunologie - Auswirkungen von Stress und Angst auf das Immunsystem

Red., Blickpunkt-Ausgabe 04/2019

Wie Körper und Psyche miteinander verbunden sind, wird in der Psychoneuroimmunologie (PNI) seit etwa 45 Jahren erforscht. Entgegen der Ansicht der biomedizinischen Wissenschaft, dass das Immunsystem im Körper eigenständig agiert, gibt es hier klare Anzeichen dafür, dass Nerven-, Hormon- und Immunsystem zum Schutz des Organismus zusammenarbeiten. Entsprechend können Faktoren, die Stress oder Ängste auslösen, Entzündungsprozesse verursachen und verstärken, während sich Entspannung und Wohlbefinden auf diese positiv auswirken.

© Evgeny Gromov.istock.com

Cannabidiol im Visier - Verbraucherschutz oder -verunsicherung?

Red., Blickpunkt-Ausgabe 03/2019

Seit etwa einem Jahr wird Cannabidiol (CBD) in deutschen Medien verstärkt kontrovers diskutiert. Dubios erscheinende, bisher frei verkäufliche CBD-Produkte aus dem Nahrungsergänzungsbereich stehen hier besonders im Fokus und werden entweder als unwirksam oder aufgrund ihrer möglicherweise starken, bisher unzureichend erforschten Wirkweisen als sehr gefährlich eingestuft. Auch Empfehlungen für eine Verortung von CBD ganz in den Arzneimittelbereich waren dabei unlängst zu lesen. Dabei kommt es häufig zu einer Vermischung von doch sehr unterschiedlichen Sachverhalten – medizinisches Cannabis auf der einen Seite und CBD-haltige Produkte überwiegend zur Nahrungsergänzung auf der anderen Seite – was zu einer unnötigen Verunsicherung von Betroffenen beitragen und den tatsächlichen Nutzen von Cannabis und seinen Wirkstoffen in den Hintergrund rücken könnte.

© CBD-Infos-com.pixabay.com

Empowerment - Strategien im Umgang mit chronischer Krankheit

Christine Hausmann, Blickpunkt-Ausgabe 03/2019

Eine chronische Erkrankung bringt für Betroffene eine Flut von Veränderungen mit sich – nach dem Schock über die Diagnose müssen sie sich Schritt für Schritt in ein neues Leben einfinden. Die generelle Unsicherheit über den Verlauf der Erkrankung, damit verbundene Einschränkungen und das Bewusstsein darüber, dass in absehbarer Zeit kein Heilmittel zur Verfügung stehen wird, kann lähmen, trotzig werden oder verzweifeln lassen. Sich Klarheit darüber zu verschaffen, welche Haltung und welchen Weg man für sich wählen soll, mit wem man diesen Weg zusammen gehen will oder ob und welche Unterstützung man dafür in Anspruch nehmen möchte, erfordert Freiräume, die aufgrund der Lebenssituation oftmals nicht unmittelbar zur Verfügung stehen. Empowerment-Strategien können dabei helfen, sich diese Freiräume zu schaffen und Perspektiven zu entwickeln, die einen selbstbestimmten Umgang mit und ein erfülltes Leben trotz Krankheit ermöglichen.

© Romolo Tavani.istock.com

Für mehr Transparenz im Ärztewesen: Zuwendungen durch die Industrie sollten offengelegt werden

Red., Blickpunkt-Ausgabe 3/2019

Dass Pharmakonzerne Ärztinnen und Ärzten sowie Gesundheitseinrichtungen Milliardenbeträge für Honorare, Spesen und andere Leistungen zukommen lassen, ist kein Geheimnis. Möchte man sich allerdings gezielt einen Überblick darüber verschaffen, ob sich durch bestimmte Zahlungen möglicherweise Interessenkonflikte ergeben, stößt man schnell an Grenzen. Die Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte MEZIS e. V. fordert daher eine Verpflichtung zur Offenlegung bon finanziellen oder geldwerten Zuwendungen durch Arznei- und Medizinprodukthersteller. Sie macht auch auf Schwierigkeiten des Informationsprojekts „Euros für Ärzte“ der Journalistenvereinigung CORRECTIV aufmerksam, welches die Zuwendungen an zentraler Stelle für interessierte offenzulegen versucht.

Chlamydiose als Ursache der Multiplen Sklerose: Überlegungen zu einer antibiotischen Therapie

David Wheldon, Blickpunkt-Ausgabe 3/2019
(Aus dem Englischen übersetzt von Kathrin Grüner)

Dass Multiple Sklerose (MS) eine mysteriöse Erkrankung mit verblüffenden Eigenschaften ist, wird seit über einem Jahrhundert von zahlreichen Autoren immer wieder bestätigt – sei es etwa durch den französischen Pathologen Jean-Martin Charcot in der Mitte des 19. Jahrhunderts oder dem britischen Neuropathologen David Oppenheimer in den 1980er Jahren, mit dem ich in Oxford zusammenarbeiten durfte. Aufgrund seiner Beobachtungen zu familiären Häufungen, Besonderheiten in der geografischen Verbreitung sowie chronischen Entzündungsreaktionen in den kleinen Blutgefäßen des Gehirns kam er zu dem Schluss, dass es sich bei MS nicht um eine primäre Autoimmunerkrankung, sondern um eine von außen eingebrachte multifaktorielle Erkrankung handelt, die entsprechend zu therapieren ist.

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Virusinfektionen im Jugendalter als Mitauslöser der MS? - Externe Krankheitsursachen im Fokus

Red., Blickpunkt-Ausgabe 03/2019

Auf der Suche nach den bestimmenden Krankheitsursachen der Multiplen Sklerose rücken externe, von außen eingebrachte Faktoren – und da besonders Infektionen –wieder zunehmend in den Fokus der Aufmerksamkeit. Einem Forschungsteam der Universität Genf (UNIGE) und des Hôpitaux universitaires de Genève (HUG) ist nun im Mausmodell und am Menschen der Nachweis gelungen, dass eine Virusinfektion im Jugendalter die spätere Entstehung der Multiplen Sklerose mit begünstigt.

© qimono.pixabay.com

Durchbruch in der MS-Forschung? Zum Verständnis der Schädigung der grauen Hirnsubstanz

Red., Blickpunkt-Ausgabe 2/2019

Bei der Multiplen Sklerose stand bisher die durch Immunzellen verursachte Schädigung der weißen Hirnsubstanz im Fokus der Forschung, obwohl man schon länger vermutet hatte, dass Symptome wie Fatigue oder kognitive Störungen auch auf eine Beteiligung der grauen Hirnsubstanz hinweisen. Forschende der Universitätsmedizin Göttingen haben nun ein Modell entwickelt, anhand dessen neue Krankheitsmechanismen entdeckt und Schädigungsprozesse der grauen Hirnsubstanz erstmals systematisch so erforscht werden können, dass sich in Zukunft geeignete therapeutische Gegenstrategien entwickeln lassen.

© Universitätsmedizin Göttingen

Für einen Wandel der ärztlichen Fortbildungskultur: Die Initiative unbestechlicher Ärztinnen und Ärzte MEZIS e. V. zieht nach der Aufgabe des CME-Anbieters Omniamed ein gemischtes Resümee

Red., Blickpunkt-Ausgabe 1/2019

Der Einfluss der pharmazeutischen Industrie auf das Gesundheitswesen, insbesondere auch auf den Bereich der Ärztefortbildungen, bleibt ungebrochen. Gleichzeitig sieht sich die Initiative durch positive Signale aus den Landesärztekammern sowie der Aufgabe des führenden kommerziellen CME-Anbieters Omniamed auf ihrem Weg bestätigt und startet das Aktionsbündnis Fortbildung 2020 – ein Bündnis für unabhängige ärztliche Fortbildung.

Feldenkrais bei Multipler Sklerose: Bewusstheit durch Bewegung - Roger Russell vom Feldenkrais-Zentrum Heidelberg im Gespräch

Christine Hausmann, Blickpunkt-Ausgabe 01/2019

Benannt nach ihrem Begründer Moshé Feldenkrais, handelt es sich bei Feldenkrais um eine pädagogische Methode, die die Handlungsfähigkeit des Menschen und die Wertschätzung seiner Persönlichkeit in den Mittelpunkt rückt, und über Berührung und Bewegung das lebenslange „Lernen am eigenen Leib“ bewusst erfahrbar macht. Die achtsame Wahrnehmung von Bewegungsmustern und deren Steuerung fördert die Koordination nachhaltig und ermöglicht leichtere und als angenehmer empfundene Bewegungsabläufe, die gerade auch für Schmerzpatienten hoch wirksam sein können. Roger Russell vom Feldenkrais-Zentrum in Heidelberg wurde von Moshé Feldenkrais ausgebildet und erläutert die Grundzüge, wichtige Unterschiede zu anderen bewegungsorientierten Ansätzen sowie das Potenzial der Methode für MS-Betroffene.

© Barbara Hohenadl

Mykotherapie: Zum Einsatz von Vitalpilzen bei Multipler Sklerose

Red., Blickpunkt-Ausgabe 4/2018

Vitalpilze spielen sowohl im asiatischen als auch im europäischen Kulturraum bereits seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle bei der natürlichen Vorbeugung und Behandlung von unterschiedlichen Krankheiten. Sie schützen vor oxidativem Stress, wirken entgiftend und enthalten Vitamine und Spurenelemente. Durch Vitalpilze in Gang gesetzte, immunstärkende Prozesse und Wirkmechanismen, die auch bei MS von zentraler Bedeutung sind, wurden in den letzten Jahren verstärkt mit naturwissenschaftlichen Methoden untersucht und können demzufolge im Rahmen einer Mykotherapie physische und psychische Auswirkungen der Krankheit positiv beeinflussen.

© Eric Steinert, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons